Hindernisse im grenzüberschreitenden ÖPNV
Identifizierte Herausforderungen
• Ticketsysteme & Tarife: verschiedene Systeme; fehlender grenzüberschreitender Tarif; fehlende
gegenseitig Anerkennung von Gästekarten; Unklarheit in Nutzung des Deutschland-Tickets
• Akteure & Zuständigkeiten: unterschiedliche Partnerstrukturen; Vielzahl an Akteuren auf deutscher Seite
vs. “großer” VVT auf österreichischer Seite; kein Verkehrsverbund im Allgäu, fehlende
grenzüberschreitende Abstimmungs- und Planungsgruppe; zu viele Genehmigungen notwendig
• Regulatorisch: Kennzeichnung von Haltestellen
• ÖV-Planung & ÖV-Angebote: bessere Planung / Koordinierung notwendig insgesamt sowie für einzelne
Linien; bislang starker Fokus auf nationale Planungen; verbesserungswürdige Fahrplanintegration;
fehlende gemeinsame Standards (Taktung, Bedienfenster, Anschlüsse); fehlendes gemeinsames
“Commitment”
• Information, Daten & digitale Dienste: fehlendes gemeinsames Auskunftsystem; Qualitätsprobleme mit
GTFS-Feeds; mangelnde Ressourcen und Wille, grenzüberschreitende Infos einzubinden; Probleme mit
DELFI; fehlende aktuelle Grundlagendaten; keine gemeinsamen digitalen Angebote
• Technik: mangelnde Koordinierung bei Einführung neuer Hardware & Technik; unterschiedliche Systeme
zum Fahrkartenkauf und -kontrolle
• Personal: Fachkräftebindung und –suche; Vermeidung von Konkurrenz; begrenzte Personalstärke
behindert zukünftigen Ausbau des ÖPNV
• Finanzierung: kleinteilige Strukturen auf deutscher Seite nicht ausreichend aufgestellt, um zeitnah
größere Förderaufrufe zu bedienen; Risiko des Verlustes von Fördergeldern
• Raumstrukturen / Nachfrage: spezielle Strukturen aufgrund österreichischer Exklaven (Kleinwalsertal,
Jungholz); (zu) starke Ausrichtung auf touristische Angebote; unterschiedlich starke grenzüberschreitende
Nachfragebeziehungen; wegen Topografie nur wenige Grenzübergänge vorhanden (-> erschwerte
Bedingungen für Ausbau ÖV)
Zusammenfassung:
• Vier Handlungsfelder: Administratives; Planung; Tickets & Tarife, Informationen; Daten und Dienste
• Keine konkreten Projektvorschläge, sondern strategische und ganzheitliche Ausrichtung zur
Generierung nachhaltiger Effekte
• Zwei Hauptzielgruppen: ÖV-Akteure einerseits, Endnutzer andererseits
• Umsetzung erfordert Beteiligung vieler Akteure, in unterschiedlicher Konstellation und Tiefe
• Aktivitäten nicht isoliert betrachten, sondern immer in Kombination und im Zusammenspiel