Apfel- und Birnensorten in der Zugspitz Region und im Land Tirol
Bei dem Projekt sollen alte Apfel- und Birnbäume im Landkreis Garmisch-Partenkirchen und im Land Tirol - insbesondere dem Außerfern, deren Sorte nicht bekannt ist, genetisch beprobt werden, um zu erfahren, welche Obstsorten sich im alpinen Raum und Voralpenland bewährt haben. Dabei sollen auch mögliche noch nicht bekannte Obstsorten gefunden werden. Alte Sorten könnten in Zukunft wieder bedeutsam sein hinsichtlich der Klimafolgenbewältigung (z. B. Trockenheitsresistenz) und Krankheitsresistenz. Viele alte Obstbäume sterben ab, ohne dass die Sorte bestimmt wurde. Dadurch geht möglicherweise so mancher "Sortenschatz" aus früherer Zeit verloren.
Die Proben (4 Blätter pro Baum) sollen über einen Aufruf an die Bevölkerung und von Gartenbauvereinen zwischen 01.08.24 und 30.09.24 gesammelt werden. Dabei sollen auch Fotos von den Bäumen und Früchten angefertigt werden. Die Proben werden vom Projektträger an ein Labor zur Analyse gesendet.
Aus der Sortenliste und den Bildern soll eine Broschüre entstehen, in der die Eigenschaften der Sorten erläutert sind. Sie soll im PDF-Format von den Gartenbauvereinen im Land Tirol und im Landkreis Garmisch-Partenkirchen veröffentlicht werden. Die Broschüre soll als Entscheidungshilfe für GartenbesitzerInnen konzipiert werden, die einen Apfel- oder Birnbaum pflanzen möchten. Sie soll auch an den früher in der Zugspitz Region und im Außerfern traditionellen Anbau zur Selbstversorgung erinnern und helfen, an die Obstbautradition anzuknüpfen, die vielerorts Baugebieten und dem Ersatz durch Obst aus dem Supermarkt zum Opfer gefallen ist.
Um das Wissen und Bewusstsein zum Thema alte Obstsorten zu fördern, möchte der Kreisverband für Gartenbau Garmisch-Partenkirchen am 09.11.24 in Murnau ein ganztägiges Seminar zum Thema Obstsorten für Teilnehmende aus Garmisch-Partenkirchen und dem Land Tirol, insbes. dem Außerfern, anbieten. Der Pomologe Anton Klaus wird über die Eigenschaften und den gesundheitlichen Wert von Obstsorten berichten, die im Alpenraum bis in Höhenlagen von über 1.000 m gedeihen.
Ziel des Seminars sollte es sein, dass die Teilnehmenden fünf typische hier verbreitete Obstsorten anhand äußerer Merkmale erkennen können.
