Interreg Österreich-Bayern 2014-2020

EZWK- Rettung Kurzohrmaus

Wir retten eine (fast) unbekannte Art –Das Artenschutzprojekt Bayerische Kurzohrmaus (Microtus bavaricus)

Themenfeld:
Natur
Projektnummer:
BA0200319
Projektzeitraum:
01.01.2025 - 31.12.2026
Projektart:
Mittelprojekt
Aktion:
Grenzenlose Natur- und Kulturlandschaft
Leadpartner:
Verein Alpenzoo Innsbruck-Tirol
Projektpartner:
Staatliche Vogelschutzwarte Garmisch-Partenkirchen
Gesamtkosten:
97.653 €
Mittel beantragt:
73.240 €
EFRE Fördersatz:
75%

Schutz der Bayerischen Kurzohrmaus: Ein gemeinsames Projekt in der Euregio

Die Bayerische Kurzohrmaus zählt zu den seltensten Säugetieren Europas und ist laut der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht (kritisch gefährdet) eingestuft. Bis 2023 war ihr einziges bekanntes Vorkommen in Nordtirol, nahe dem Alpenzoo Innsbruck-Tirol. Entdeckt wurde die Art 1962, doch nach ihrer Verschollenerklärung galt sie über Jahrzehnte als ausgestorben, bis sie 2023 in Mittenwald, Bayern, wiederentdeckt wurde. Diese Maus hat nicht nur eine ökologische Bedeutung für den Lebensraum, sondern spielt auch eine zentrale Rolle im Artenschutz.

Seit 2021 beherbergt der Alpenzoo Innsbruck-Tirol die ersten Tiere dieser bedrohten Art und konnte eine erfolgreiche Erhaltungszucht etablieren. Diese Entwicklung hat internationales Medieninteresse geweckt, etwa in National Geographic und ARTE. Ab 2022 wurden Nachzuchten in andere Zoos, darunter den Tierpark Berlin und den Zoo Salzburg, abgegeben. Die Forschungsergebnisse werden derzeit in Fachjournalen veröffentlicht.

Der Alpenzoo arbeitet eng mit Partnern wie der Vogelschutzwarte Garmisch-Partenkirchen und dem Land Tirol zusammen, um die Art zu schützen. Um den Schutz der Bayerischen Kurzohrmaus weiter voranzutreiben, wird ab Januar 2025 eine neue Position des Artenschutzkoordinators geschaffen. Dieser wird die Aktivitäten koordinieren und die Marke „Artenschutzzentrum“ etablieren, um den nachhaltigen Schutz der Art zu fördern. Auch das Monitoring der Bestände auf bayerischer und tiroler Seite sowie eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit stehen im Fokus. Geplant sind jährliche Medienauftritte, Workshops und Informationsmaterialien, um das Bewusstsein für den Schutz der Bayerischen Kurzohrmaus zu erhöhen und grenzüberschreitende Standards zu etablieren.

Das Engagement für die Bayerische Kurzohrmaus ist entscheidend – ihre Bedrohung ist größer als die vieler bekannter Tiere wie Tiger und Panda.