Wege des Holzes
Kulturgeschichte und natürliche Vielfalt
Während die Flößerei auf der Isar ab Lenggries flussabwärts in kleinen Museen thematisiert wird, ist sie in ihrem Oberlauf und Einzugsgebiet kaum bekannt. Dabei war es weithin üblich, Holz für die Nutzung aus den (Tiroler) Bergwäldern zu gewinnen und mit den Flüssen ins bayerische Voralpenland zu befördern. Auch in den bayerischen Voralpen im Münchner Südosten wurde Holz geschlagen und durch Trift und Flößerei zu den Salinen in Rosenheim und Traunstein befördert, aber auch hier ist diese Tradition kaum dokumentiert.
Potenziale des Projekts sind:
- Mangel an touristischer Inwertsetzung einer kulturell prägenden Tradition bei hohem Besucheraufkommen in der Region.
- Keine grenzüberschreitende Zusammenarbeit bestehender, ähnlicher Institutionen.
- Ideale Lage beider Projektorte mit großem Einzugsbereich, ideale Ausgangspunkte für naturnahen Tourismus: Das Tiroler Grenzdorf Scharnitz liegt an der Verbindungsstraße von Innsbruck nach München und fungiert für Gäste aus Bayern wie Tirol als „Tor zum Karwendel“ – die drei großen Karwendeltäler werden von hier aus vonzahllosen Wanderern und Mountainbikern angesteuert. Hier ist ein Infozentrum zu errichten, das den Standort akzentuieren u. den Naturpark an seinem westlichen Hauptzugang repräsentieren kann Das Wasmeier Museum liegt direkt an der Verbindungsstraße Bayerischzell-Miesbach im Herzen der Münchner „Hausberge“ und bietet eine hervorragende touristische Infrastruktur
- Idealer thematischer Rahmen beider Projektorte: Die Fläche in Scharnitz ist die ehemalige „Länd“, also das historische Gelände von Trift und Flößerei. Sie istzugleich geographisches Zentrum des Dorfes und Zugang zum Karwendel.Mit dem Freilichtmuseum ist der Kontext vorindustriellen Lebens bereits eröffnet
- Ausgezeichnete Erreichbarkeit beider Projektorte (Scharnitz und Wasmeier Museum Schliersee) mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Projektinhalt:
- Eine moderne Ausstellung in ehemaligen Holzer-Hütten soll an beiden Projektorten das Kultur- und Naturerbe in Wert setzen und akzentuieren, um einen Ausgangspunkt für den Naturtourismus zu bilden.
- Die Vernetzung mit ähnlichen Institutionen und die gemeinsame Erarbeitung von Tourismuskonzepten im Rahmen strategischer Fachtagungen soll die Nachhaltigkeit der Inwertsetzung sicherstellen.
- Durch Umsetzung des Projektes an den beiden touristischen Hotspots kann deren enormes Potenzial für sanften Naturtourismus genutzt werden.
- Den lokalen thematischen Rahmen gilt es entsprechend mit einzubeziehen: In Scharnitz werden Außen- und Innenbereich die historische Bedeutung der „Länd“ hervorheben, um das Ausstellungsgelände im Kontext des Dorfes zu verankern. Die direkte Nähe zur Isar gilt es auch für das Thema Wildflüsse/Natura 2000 einzubeziehen. Im Wasmeier Museum ist neben dem gegebenen Rahmen die Größe des Geländes zu nutzen, um versch. Lebensräume z.B. in den Biotopen des Außenbereichs darzustellen
- Die öffentliche Anreise soll gezielt in der Bewerbung verankert werden. In Scharnitz lassen sich zur Bewerbung überdies bestehende Kooperationen mit Verkehrsbetrieben nutzen
Die Ausstellung soll einen Einblick in das „Leben der Holzer“ geben, einen Überblick über die „Holznutzung einst und jetzt“, sowie eine Mischung aus Überblick und Hervorhebung einzelner Exponate aus dem „Lebensraum Wald“. Es steht sowohl bei der Geschichte der Trift/Flößerei als auch bei den ökologischen Faktoren von Bergwald und Fluss stets das verbindende Element im Vordergrund.
Die Ausstellung – wie das Projekt insgesamt – betont so den „fließenden“ Zusammenhang: den kulturellen von Gebirge/Trift und Ebene/Flößerei ebenso, wie den natürlichen von Bergwald und Wildfluss. In diesem Sinne liegt die Vernetzung mit anderen Institutionen und die gemeinsame Erarbeitung von Tourismusstrategien und Projekten wie Wanderausstellungen nahe.
www.alpenwelt-karwendel.de/floesserei-isar-bayern
https://www.karwendel.org/wege-des-holzes
Faltblatt Weges des Holzes (Faltblatt Wege des Holzes)